Wir haben im vorherigen Kapitel schon gesehen, dass eine Kommunikation immer in 3 Schritten eingeleitet wird:
Danach ist der Tag ausgewählt und der Reader kann mit ihm kommunizieren, ohne das ein anderer Tag stören kann. Schauen wir uns die Anforderungen an die einzelnen Schritte in Bezug auf das Antikollisionsverhalten einmal an:
Beim Senden des Requests kann im Grunde nichts passieren, denn einer sendet und alle lauschen. Allerdings müssen in dieser Phase die Tags auch mit Energie versorgt werden. Alles spricht also für den modifizierten Miller-Code und tatsächlich kommt er bei sehr vielen RFID-Systemen in dieser Phase auch zum Einsatz.
Nun antworten alle Tags mit ihrem "Answer to Request" und dabei kann es natürlich zu Kollisionen kommen. Falls aber alle Tags vom selben Typ sind, ist auch die ATQA identisch und es erfolgt keine Kollision.
Der Begriff Auswahl ist im Grunde nicht korrekt, es sei denn dem Reader ist die eindeutigen Seriennummer (UID) bekannt. Ansonsten handelt es sich um ein kombiniertes Verfahren:
Da nur der Reader eine Kollision erkennen kann, benötigen wir eine Kodierung, die den Fehler beim Empfänger eindeutig indentifizierbar macht und das ist die Manchester-Codierung.
Das heißt, der Reader nutzt beim Senden die modifizierte Miller-Codierung und beim Empfangen den Manchester-Code. Beim Manchester-Code ist aber nicht festgelegt, dass die Amplitude auf 0 sinken muss. Wie wir schon im Tutorial Grundlagen der RFID-HF-Technik gesehen haben, reicht dabei lediglich das Absinken der Amplitude: